7 wichtige Punkte: Offertenvergleich Photovoltaik-Unternehmen

7 wichtige Punkte: Offertenvergleich Photovoltaik-Unternehmen

Die Installation einer Photovoltaik-Anlage ist eine langfristige Investition, die sorgfältig geplant werden sollte. Von der Auswahl des richtigen Anbieters bis zur finalen Montage gibt es zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen. Damit Sie bei der Wahl eines Photovoltaik-Unternehmens gut informiert sind und eine optimale Entscheidung treffen, haben wir Ihnen sieben wichtige Punkte zusammengestellt. Dabei lohnt es sich, die Offerten verschiedener Anbieter zu vergleichen, um das beste Angebot zu finden.

1. Allgemeines Vorgehen bei Photovoltaik-Offerten

Planen Sie Ihre Photovoltaikanlage mit genügend Vorlaufzeit – be Einfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien mindestens sechs Monate, idealerweise noch länger. Bei Mehrfamilienhäusern ist ein positiver Bescheid der Stockwerkeigentümer und eine entsprechend längere Frist hilfreich.

Legen Sie der Offertanfrage grundlegene Informationen bei, wie z. B. Art des Dachers, gewünschte Finanzierung und die Adresse. Detailierte Angaben, wie z. B. Baujahr des Hauses und Alter der Elektroinstallationen, werden von den Anbietern in der Regel nach dem Erstkontakt angefordert. Mit Ihren Angaben geben Sie den Anbietern die Möglichkeit, eine präzise und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Offerte zu erstellen.

Geben Sie den Anbietern ausreichend Zeit (3-4 Wochen) zur Erstellung einer Richtofferte. Falls für Ihre Anlage ein Baugesuch notwendig ist, planen Sie auch hierfür ausreichend Zeit ein.

2. Qualifikation und Erfahrung des Anbieters

Es ist entscheidend, einen Anbieter zu wählen, der über das notwendige Know-how und die entsprechende Erfahrung verfügt. Erkundigen Sie sich nach Referenzen und prüfen Sie die bisher umgesetzten Projekte des Unternehmens. Ein kompetenter Anbieter wird nicht nur hochwertige Produkte anbieten, sondern auch eine professionelle Beratung, Planung und Installation sicherstellen. Dafür sind in der Regel mindestens zwei Termine bei Ihnen vor Ort notwendig. Weiters drängt ein seriöser Anbieter Sie nicht zu einer Unterschrift, sondern lässt Ihnen Zeit zur Entscheidung.

Photovoltaik-Unternehmen können freiwillig bei «Swissolar» beitreten. Swissolar ist der Schweizerische Fachverband für Solarenergie und setzt (Mindest)standards für die Qualität von Photovoltaik-Anbietern. Um Mitglied bei Swissolar zu werden, müssen Betriebe spezifische Voraussetzungen erfüllen: Dazu gehören eine fundierte Fachausbildung, der Nachweis von Praxiserfahrung im Bereich Solarenergie und die Verpflichtung zur kontinuierlichen Weiterbildung. Zudem müssen die Unternehmen den Verhaltenskodex von Swissolar einhalten, der eine professionelle Beratung, hochwertige Installation und eine faire Kundenbehandlung sicherstellt. Für ihre Mitgliedschaft müssen die teilnehmenden Betriebe jährlich eine Gebühr bezahlen, welche an der Unternehmensgrösse bemossen wird.

Für Interessenten bietet kann eine Mitgliedschaft bei Swissolar Vorteile bieten: Sie können sicher sein, dass Sie auf einen zertifizierten Fachbetrieb zurückgreifen, der nicht nur technisch versiert ist, sondern auch eine gewisse Servicequalität bietet. Die Mitgliedschaft dient somit als Qualitätssiegel und soll Vertrauen in die Kompetenz und Zuverlässigkeit des Anbieters stärken. In der Vergangenheit hat es auch schon Mitglieder gegeben, die gegen die Regeln von Swissolar verstossen haben und vom Fachverband ausgeschlossen wurden. Neu gegründete Unternehmen können sich oft nicht direkt um die Zertifizierung kümmern. Fragen Sie gerne den Anbieter, ob er Swissolar-zertifiziert ist und wenn nicht, welche Massnahmen er unternimmt, um eine hohe Dienstleistungsqualität sicherzustellen.

3. Angebote sorgfältig prüfen und vergleichen

Bei der Einholung von Photovoltaik-Offerten sollten Sie stets mindestens drei verschiedene Angebote vergleichen. Dies ermöglicht Ihnen, die Preisgestaltung besser zu verstehen und die Leistungen der Anbieter differenziert zu bewerten. Achten Sie darauf, dass die Offerten klar strukturiert sind und keine versteckten Kosten enthalten. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn eine Offerte deutlich günstiger ist als erwartet.

Prüfen Sie genau, welche Leistungen im Angebot inkludiert sind (und welche nicht) und lassen Sie sich im Zweifelsfall offene Fragen vom Anbieter erklären.

4. Garantiebedingungen und Serviceleistungen

Ein seriöser Anbieter wird Ihnen umfassende Garantien sowohl auf die Module als auch auf die Installationsarbeiten bieten. Prüfen Sie, welche Garantien für die einzelnen Komponenten (Module, Wechselrichter, Montagesystem) gewährt werden. Wichtig ist auch, dass der Anbieter nach der Installation der Anlage weiterhin erreichbar ist und Serviceleistungen wie Wartung und Instandhaltung anbietet. Damit sichern Sie sich eine langfristig zuverlässige Funktionsweise Ihrer Anlage.

Produktgarantie

Die Produktgarantie bezieht sich auf die Qualität der Solarmodule und anderer Komponenten wie Wechselrichter. In der Regel bieten die Hersteller von Solarmodulen eine Produktgarantie von 10 bis 15 Jahren. Diese Garantie deckt Mängel oder Defekte an den Modulen ab, die auf Material- oder Fertigungsfehler zurückzuführen sind. Bei Wechselrichtern beträgt die Garantie in der Regel 5 bis 10 Jahre, kann aber oft kostenpflichtig verlängert werden.

Leistungsgarantie

Die Leistungsgarantie sichert den Mindestwirkungsgrad der Solarmodule über einen bestimmten Zeitraum ab. Üblicherweise garantieren die Hersteller eine Mindestleistung von 90 % der Nennleistung für die ersten 10 Jahre und etwa 80 % für eine Laufzeit von 25 Jahren. Das bedeutet, dass die Module nach 25 Jahren noch mindestens 80 % der ursprünglich zugesagten Leistung erbringen sollten.

Installationsgarantie

In der Schweiz bieten die meisten Installationsbetriebe eine Garantie auf die geleistete Arbeit. Diese Installationsgarantie liegt häufig bei 2 bis 5 Jahren und deckt Montagefehler oder Probleme ab, die durch unsachgemässe Installation verursacht wurden.

Zusätzliche Garantien

Einige Anbieter bieten erweiterte Garantien oder Wartungsverträge an, die zusätzliche Dienstleistungen wie regelmässige Inspektionen, Reinigung oder den Austausch von Komponenten abdecken. Diese erweiterten Garantien können je nach Anbieter gegen Aufpreis angeboten werden.

5. Transparenz bei den Kosten

Die Offerte sollte alle relevanten Kostenpunkte aufschlüsseln, wie z. B. Materialkosten, Installationskosten, eventuelle Zusatzkosten für den Anschluss ans Stromnetz und laufende Kosten. Achten Sie darauf, dass auch die Einrüstung und mögliche Arbeiten am Dach oder Elektroanschluss klar definiert sind. Eine transparente Kostenaufstellung gibt Ihnen Planungssicherheit und hilft Ihnen, die Wirtschaftlichkeit Ihrer Investition besser einzuschätzen.

6. Finanzierungsmöglichkeiten und Fördergelder

Förderungen

In der Schweiz gibt es staatliche Förderungen, die je nach Kanton und Gemeinde variieren können. Lassen Sie sich vom Anbieter in diesem Punkt beraten. Am besten informieren Sie sich im Vorfeld über die aktuellen Förderprogramme, die in Ihrer Gemeinde verfügbar sind. Prüfen Sie, ob der Anbieter diese Förderungen bei der Erstellung des Angebots berücksichtigt.

Finanzierung

Eine gute Beratung zu Finanzierungsoptionen zeigt, dass sich der Anbieter mit den Gegebenheiten auskennt und Ihnen eine möglichst kosteneffiziente Lösung anbieten möchte.

Generell gibt es folgende Optionen:

Kauf der Photovoltaik-Anlage: Beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage erwerben Sie die Anlage vollständig und tragen die Kosten für Anschaffung, Installation sowie Wartung selbst, profitieren jedoch langfristig von Einsparungen und staatlichen Förderungen.
Miete einer Photovoltaik-Anlage

Miete: Bei der Miete zahlen Sie eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Anlage, während der Anbieter Eigentümer bleibt und für Installation, Wartung und eventuelle Reparaturen verantwortlich ist.

Contracting: Beim Contracting übernimmt ein externer Dienstleister die Finanzierung, Installation und Wartung der Anlage, während Sie den erzeugten Solarstrom zu einem vertraglich festgelegten Preis abnehmen und nach einer Laufzeit die Option zum Kauf haben können.

7. Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen

Ein seriöser Anbieter wird mit Ihnen nicht nur die aktuelle Planung der Photovoltaik-Anlage besprechen, sondern auch mögliche zukünftige Entwicklungen berücksichtigen. Dazu zählen etwa Erweiterungsmöglichkeiten der Anlage, ein Speichersystem für den Eigenverbrauch oder auch die Integration von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Eine vorausschauende Planung gewährleistet, dass Ihre Anlage flexibel auf künftige Anforderungen angepasst werden kann.

Fazit

Die Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage ist eine zukunftsweisende Investition. Um sicherzustellen, dass Sie die richtige Wahl treffen, ist es ratsam, die Angebote verschiedener Unternehmen sorgfältig zu vergleichen. Ein strukturierter Prozess, qualifizierte Fachleute und transparente Offerten sind die Basis für eine reibungslose Umsetzung Ihres Projekts. Nutzen Sie dazu den Anbieter-Vergleich und die Möglichkeit, mehrere Photovoltaik-Offerten einzuholen – das macht Ihr Vorhaben sicherer und führt zu einer nachhaltigen Investition in die eigene Stromversorgung.

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