3 Möglichkeiten: Finanzierung einer Photovoltaikanlage

3 Möglichkeiten: Finanzierung einer Photovoltaikanlage

Die Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung. Gerade in der Schweiz, wo die Solarenergie einen immer grösseren Anteil am Energiemix einnimmt und zahlreiche Fördermöglichkeiten existieren, ist das Interesse an Photovoltaik stark gestiegen. Doch bevor die Anlage aufs Dach kommt, steht die Frage im Raum: Soll man die Anlage kaufen, mieten oder ein Contracting-Modell in Anspruch nehmen? Jede dieser Optionen bringt Vor- und Nachteile mit sich, und die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab – von den finanziellen Möglichkeiten bis hin zu den langfristigen Zielen des Verbrauchers. Die Kosten für eine Photovoltaikanlage lassen sich mit den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten unterschiedlich über den Nutzungszeitraum verteilen.

Situation in der Schweiz

Die Schweiz verfügt über klare gesetzliche Rahmenbedingungen und spezifische Förderprogramme für Photovoltaik. Einerseits gibt es das Eigenverbrauchsmodell, das es erlaubt, den selbst produzierten Strom direkt zu nutzen, was sich vor allem aus finanzieller Sicht lohnen kann. Andererseits existieren in der Schweiz kantonale Unterschiede in den Förderprogrammen, die es notwendig machen, dass sich Interessierte genau über die Bedingungen in ihrem Wohnkanton informieren. Darüber hinaus ist der Platz für grosse Solaranlagen auf Dächern oft limitiert, was eine sorgfältige Planung erfordert.

Ein weiterer Aspekt, der speziell in der Schweiz eine Rolle spielt, ist die Bedeutung des genossenschaftlichen Wohnens und der Energiegemeinschaften. In diesen Modellen teilen sich mehrere Parteien eine Photovoltaik-Anlage und nutzen gemeinsam den erzeugten Strom. Dieses Modell gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere in städtischen Gebieten, wo Platz und Ressourcen oft begrenzt sind.

1. Kauf einer Photovoltaik-Anlage

Beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage erwerben Sie die Anlage vollständig und tragen die gesamten Anschaffungs- und Installationskosten. Der grösste Vorteil des Kaufs liegt darin, dass die Anlage nach der Installation Ihr Eigentum ist und Sie von den damit verbundenen Vorteilen profitieren – wie der Eigenstromproduktion und den staatlichen Förderungen.

Vorteile des Kaufs:

  • Unabhängigkeit: Sie besitzen die Anlage und können den erzeugten Strom vollständig selbst nutzen oder ins Netz einspeisen.
  • Langfristige Einsparungen: Obwohl die anfänglichen Investitionskosten hoch sind, rechnet sich der Kauf langfristig durch die Einsparungen bei den Stromkosten und durch Fördergelder.
  • Förderungen und Steuererleichterungen: In der Schweiz profitieren Käufer von kantonalen Förderprogrammen und Einspeisevergütungen. Zudem sind die Investitionskosten in der Regel steuerlich absetzbar.

Nachteile des Kaufs:

  • Hohe Anfangsinvestition: Die Anschaffungskosten können je nach Grösse der Anlage mehrere Zehntausend Franken betragen.
  • Wartungs- und Reparaturkosten: Als Eigentümer tragen Sie die Verantwortung für die Wartung der Anlage und etwaige Reparaturen.

Der Kauf einer Photovoltaik-Anlage eignet sich besonders für Hausbesitzer, die langfristig planen und über die finanziellen Mittel verfügen, die Anfangsinvestition zu stemmen. Dank der staatlichen Förderung und der Einsparungen bei den Energiekosten ist der Kauf oft die wirtschaftlichste Option, wenn Sie vorhaben, das Gebäude über viele Jahre zu nutzen.

2. Miete einer Photovoltaik-Anlage

Bei der Miete einer Photovoltaik-Anlage zahlen Sie eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Anlage, während der Anbieter Eigentümer bleibt. Dieses Modell hat in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen, da es keine hohen Anfangsinvestitionen erfordert und dennoch den Zugang zu Solarstrom ermöglicht.

Vorteile der Miete:

  • Keine Anfangsinvestition: Sie müssen die hohen Anschaffungskosten nicht selbst tragen, sondern zahlen eine feste monatliche Rate.
  • Wartung und Instandhaltung inklusive: Der Anbieter bleibt Eigentümer und übernimmt in der Regel die Wartung und Reparaturen der Anlage, was Ihnen zusätzliche Kosten und Arbeit erspart.
  • Flexibilität: Nach Ende der Mietlaufzeit können Sie entscheiden, ob Sie die Anlage kaufen oder die Miete fortsetzen möchten.

Nachteile der Miete:

  • Laufende Kosten: Sie zahlen dauerhaft eine monatliche Miete, was über die Jahre teurer sein kann als ein Kauf.
  • Kein Eigentum: Da die Anlage nicht Ihnen gehört, können Sie nicht frei darüber verfügen und haben weniger Kontrolle über bestimmte Entscheidungen, wie z. B. Erweiterungen oder Upgrades.

Das Mietmodell eignet sich besonders für Personen, die zwar auf Solarstrom umsteigen wollen, jedoch nicht die finanziellen Mittel für eine Investition in eine eigene Anlage haben oder nur kurzfristig planen.

3. Contracting einer Photovoltaik-Anlage

Beim Contracting-Modell übernimmt ein externer Dienstleister (Contractor) die Finanzierung, Installation und den Betrieb der Photovoltaik-Anlage. Der Kunde zahlt dem Contractor für den erzeugten Strom einen vertraglich festgelegten Preis. Oftmals hat der Kunde am Ende der Vertragslaufzeit die Option, die Anlage zu kaufen.

Vorteile des Contracting:

  • Keine Anschaffungskosten: Der Contractor übernimmt die kompletten Kosten für die Anlage, sodass Sie ohne grosse Investition von Solarstrom profitieren können.
  • Kostentransparenz: Der Strompreis ist meist festgelegt, sodass Sie Planungssicherheit haben.
  • Wartung inklusive: Wie bei der Miete übernimmt der Contractor die Wartung und Reparaturen der Anlage.

Nachteile des Contracting:

  • Langfristige Bindung: Contracting-Verträge laufen oft über 10 bis 20 Jahre, was eine lange Verpflichtung darstellt.
  • Begrenzte Einsparungen: Da der Contractor einen Gewinn erzielen möchte, sind die Einsparungen für den Kunden oft geringer als bei einem eigenen Kauf der Anlage.

Contracting ist vor allem für Unternehmen und Eigentümergemeinschaften von Mehrfamilienhäusern interessant, die grosse Dachflächen zur Verfügung haben und von Solarstrom profitieren möchten, ohne sich um die Finanzierung und den Betrieb der Anlage kümmern zu müssen.

Fazit

Die Wahl zwischen Kauf, Miete und Contracting hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab. In der Schweiz, wo Photovoltaik durch Förderprogramme und steuerliche Anreize attraktiv gemacht wird, stellt der Kauf in den meisten Fällen die langfristig günstigste Option dar. Wer jedoch keine hohen Anfangsinvestitionen tätigen möchte, für den kann die Miete oder das Contracting eine sinnvolle Alternative sein. In jedem Fall ist es ratsam, mehrere Offerten einzuholen und die verschiedenen Anbieter und Modelle gründlich zu vergleichen, um die beste Lösung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur eine passende Anlage erhalten, sondern auch finanziell von der Investition in Solarstrom profitieren.

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