Bedeutung der Photovoltaik im Schweizer Energiemarkt

Bedeutung der Photovoltaik im Schweizer Energiemarkt

Der Anteil der Stromproduktion mit Phototovoltaik steigt in der Schweiz 2024 erstmals über 10 %.

In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Photovoltaik im Schweizer Energiemarkt erheblich zugenommen. 2024 wird voraussichtlich ein Meilenstein erreicht, denn Solarstrom soll 10 % des gesamten Jahresstromverbrauchs in der Schweiz decken. Diese Entwicklung ist das Resultat eines kontinuierlichen und starken Marktwachstums, das durch politische Massnahmen, technologische Fortschritte und den steigenden Strompreis gefördert wurde. Um die Bedeutung der Photovoltaik im Detail zu beleuchten, werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Solarstroms in der Schweiz und die Faktoren, die den Aufschwung begünstigen.

Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz bis 2024

Die Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz verzeichnet seit Jahren ein stetiges Wachstum. Die Tabelle weiter unten verdeutlicht dies eindrucksvoll. Während im Jahr 2013 noch ein Energieertrag von etwa 500 Gigawattstunden (GWh) erzielt wurde, stieg dieser Wert bis 2023 auf 4.624 GWh an. Diese beeindruckende Steigerung ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Anstiegs an installierten Photovoltaikanlagen.

Die installierte Leistung lag per Ende 2023 bei über 6200 Megawatt (MW). «Swissolar», der Schweizer Branchenverband für Solarenergie, schätzt, dass allein im Jahr 2023 etwa 1.500 MW Photovoltaikleistung neu installiert wurden. Dies entspricht einem Marktwachstum von fast 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Wachstumsraten seit dem Jahr 2017, dem Jahr vor dem Inkrafttreten des revidierten Energiegesetzes, haben sich mehr als versechsfacht. Diese Zahlen unterstreichen das enorme Potenzial, das die Solarenergie in der Schweiz hat.

Jahr Neu installierte Leistung (in MW) Gesamtleistung (in MW) Stromproduktion (in GWh)
2013 500,47
2014 841,57
2015 1.118,55
2016 1.333,43
2017 1.683,21
2018 1.945,10
2019 2.177,67
2020 2.599,00
2021 2.842,00
2022 3.858,00
2023 1.500 6.200 4.624,00

Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Statistik Sonnenenergie

Treiber des Wachstums

Es gibt mehrere Gründe für das starke Wachstum der Photovoltaik in der Schweiz. Einer der Hauptfaktoren ist der steigende Strompreis, der vor allem Grossverbraucher, die ihren Strom auf dem freien Markt einkaufen, hart trifft. Doch auch für gebundene Kunden, deren Strompreise reguliert sind, stieg der Medianpreis für Strom von 2022 auf 2023 um beachtliche 28,5 %. Dadurch wird der Anreiz für Unternehmen und Privatpersonen, in Photovoltaikanlagen zu investieren, erheblich gesteigert.

Zusätzlich dazu spielt die zunehmende Elektrifizierung der Mobilität eine entscheidende Rolle. Der vermehrte Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen sorgt für einen höheren Strombedarf, den viele Nutzer durch eigene Solaranlagen decken möchten. Dies führt nicht nur zu einer steigenden Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, sondern unterstützt auch die Dezentralisierung der Stromversorgung in der Schweiz.

Ein weiterer starker Wachstumstreiber ist die politische Förderung. Die Schweizer Regierung und kantonale Stellen bieten diverse Förderprogramme an, die den Zubau von Photovoltaikanlagen unterstützen. Besonders hervorzuheben ist die sogenannte "Hohe Einmalvergütung", die sich auf grössere Anlagen ohne Eigenverbrauch bezieht. Dieses Förderprogramm hat dazu beigetragen, Projekte wie die Photovoltaikanlage an der Stützmauer in Teufen zu realisieren, die auf Winterstromertrag optimiert ist und Strom für etwa 50 Haushalte liefert.

Zukunftsaussichten und Herausforderungen

Die Aussichten für die Photovoltaik in der Schweiz bleiben weiterhin positiv. Für 2024 prognostiziert Swissolar ein weiteres Wachstum von mindestens 10 %. Dies wäre ein entscheidender Schritt in Richtung des von der Regierung festgelegten Ziels, bis 2027 jährlich 2.000 MW Solarstrom zuzubauen. Nur mit diesem Wachstum kann das Ziel von 35 Terawattstunden (TWh) Strom aus neuen erneuerbaren Energien gemäss Mantelerlass erreicht werden.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Dazu gehört vor allem die Sicherstellung von Fachkräften, um den Ausbau der Solarbranche weiterhin zu unterstützen. Trotz der bisherigen Erfolge bei der Rekrutierung wird es zunehmend schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden, um die steigende Nachfrage zu decken.

Ein weiteres Problem ist die Volatilität der Solarstromproduktion. Während im Sommer eine Überproduktion von Strom herrscht, reicht der Ertrag im Winter häufig nicht aus, um den Bedarf zu decken. Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, werden zunehmend Projekte wie die oben erwähnte Winterstrom-Anlage in Teufen realisiert.

Fazit

Die Photovoltaik spielt eine immer wichtigere Rolle im Schweizer Energiemarkt. Mit einem Anteil von 10 % am Stromverbrauch 2024 hat sie sich als unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende etabliert. Dank politischer Förderung, technologischer Innovationen und einem wachsenden Bewusstsein für die Vorteile von Solarenergie ist die Schweiz auf einem guten Weg, ihre ehrgeizigen Ziele im Bereich erneuerbarer Energien zu erreichen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das Potenzial der Solarenergie voll auszuschöpfen und die Energiewende erfolgreich zu gestalten.

Quellen

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